Hochbau Beteiligung
Maßtoleranzen

MASSTOLERANZEN

Toleranzen im Hochbau nach DIN 18201 und DIN 18202


Die DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau“ regelt die Winkeltoleranzen und Ebenheitstoleranzen für die Ausführung von Bauwerken und Bauteilen. Ebenheitstoleranzen gelten für Flächen von Decken (Ober- und Unterseite), Unterböden, Estrichen, Wände und andere vertikale Bauteile



Prüfung mit Richtlatte und Messkeil


Die Prüfung einer Fläche kann sich auf einzelne Punkte beschränken, wenn eine Überprüfung der Gesamtfläche nicht notwendig oder zweckmäßig erscheint.


Ist eine Überprüfung der Gesamtfläche erforderlich, wird vor der Prüfung mit Raster die Fläche in Messlinien mit gleichem Abstand unterteilt. Es wird empfohlen, einen Abstand von 2 m zu wählen, so dass eine 4-m-Richtlatte entlang dieser Messlinien jeweils um eine halbe Richtlattenlänge verschoben wird. Bei Flächen, die eine Prüfung mit der 4-m-Latte nicht zulassen, können kürzere Abstände gewählt werden.


In jeder Lage wird der Abstand zwischen zwei Auflagepunkten (Messpunktabstand) und der größte Spalt zwischen Bauteiloberfläche und Unterkante der Richtlatte mit einem Messkeil ermittelt. Die Richtlatte darf zur Prüfung nicht lotoder waagerecht ausgerichtet werden. Unter auskragenden Enden der Richtlatte darf nicht gemessen werden (s. Bild).

Begriffe und Definitionen

Nenn.- und Istmaß

Maßtoleranzen - was ist erlaubt, was muss geduldet werden?


Aus Sicht des Bauherren ist die Sache klar: Er läßt ein Haus bauen und erwartet eine aus seiner Sicht einwandfreie Ausführung. Der Boden muss eben und die Wände müssen gerade sein. Selbstverständlich dürfen die Abmessungen der Bauteile auch nichtt kleiner sein, als in den Bauzeichnungen angegeben. Schließlich soll der schon vor dem Bau des Hauses in Auftrag gegebene maßgefertigte Wohnzimmerwandschrank genau an der vorgessowiesoenen Stelle plaziert werden. Paßt er nichtt, ist das Gezeter groß, Toleranz ist keine vorhanden und der Ruf nach technischen Regelungen wird laut.


Die gibt es natürlich und sie beschäftigen sich mit der Toleranz - und zwar mit den Maßtoleranzen im Hochbau. Genauer sind das:


  • DIN 18201: Sie regelt beispielsweise die Begriffe und Anwendungen.

  • DIN 18202: Sie beschäftigt sich mit baustoffunabhängigen Toleranzen für die Ausführung von Bauwerken.

  • DIN 18203: Hier sind die zulässigen Toleranzen für Bauteile aus Beton (Stahlbeton, Spannbeton), Stahl und Holz (Holzwerkstoffe) aufgeführt.

Grenzabmaße von Bauteilen nach DIN 18202


In der Norm werden unter anderem die zulässigen Abweichungen von Längen, Breiten und Öffnungen angegeben. Beim Feststellen der Maße muss ein Abstand von 10 cm vom Rand gewählt werden, um nichtt auszuschließende größere Abweichungen in den Eck- und Randbereichen unberücksichtigt zu lassen.

Winkeltoleranzen von Bauteilen nach DIN 18202


Die Wand ist schief, doch was sagt die DIN 18202 dazu? Die Winkeltoleranz wird in der Norm über das Stichmaß definiert. Die Meßpunkte sind die gleichen, wie bei der Feststellung der Grenzabmaße (10 cm vom Rand entfernt). Es reicht im Sinne der Norm nichtt aus, die Meßlatte direkt auf die Oberfläche der Raumecke zu legen, um somit beispielsweise eine "rund" verputzte Ecke zu verdeutlichen.

Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 


Wenn Sie glauben, daß Decke (Ober- und Unterseite), Estrich, Bodenbelag oder Wand zu uneben sind, gelten die Werte aus der nachfolgenden Tabelle. Sie gelten nichtt bei Spritzbetonoberflächen. Bei Mauerwerk, dessen Dicke gleich einer Steinbreite ist, gelten die Toleranzen nur für die bündige Wandseite. Die Ebenheit einer Fläche wird durch das Auflegen einer Meßlatte festgestellt. Der Abstand der Auflagerpunkte entspricht dabei dem Meßpunktabstand. Der größte Abstand zwischen Meßlatte und Oberfläche ist das Stichmaß, dessen maximaler Wert in Abhängigkeit vom Meßpunktabstand der nachfolgenden Tabelle zu entnsowiesomen ist.